Schadensanalysen – Ursachen und Auswirkungen experimentell ermitteln
Nicht nur die Lebensdauer Ihres Produktes ist unser Thema. Kleine Schäden infolge Werkstoffermüdung oder äußerer Einwirkung sind in verschiedenen Branchen Teil des Sicherheitskonzepts Schadenstoleranz und größter Bereich im Spektrum unserer Experimente.
Wir untersuchen, wann und wo Schäden entstehen, wie sie wachsen, welche Restfestigkeit verbleibt und wie eine Struktur etwa auf zyklische Lasten nach einem Einschlag (Impact) reagiert.
In anderen Bereichen wie etwa in der Endoprothetik gilt genau das Gegenteil – Schäden infolge von Korrosion und Partikelabrieb sind schon vor dem eigentlichen Versagen des Implantats unerwünschte Phänomene. Basierend auf unserem langjährigen Fachwissen führen wir materialographische Untersuchungen ergänzend zu experimentellen Untersuchungen an Implantaten durch und bewerten auch Schadensfälle und unterstützen so bei der Ursachenklärung.
Auch bei anderen unvorhersehbaren Schadensereignissen wie etwa ein Produktversagen oder ein Gebäudebrand unterstützen wir mit unseren umfangreichen Untersuchungsmethoden. Im Bedarfsfall fertigen wir auch neutrale Sachverständigengutachten zur Ursache von Schadensfällen an.
Unsere Materialographie- und ZfP-Spezialisten unterstützen Sie mit dem jeweils bestgeeigneten Verfahren.
Unser Leistungsspektrum
Liegt es am ungünstigen Kraftfluss? An fehlender Eignung des Materials oder der Technologie? An ungeeigneter Wärmebehandlung, Überbeanspruchung, Korrosion, Reibung oder Verschleiß? Unsere erfahrenen Ingenieure helfen Ihnen, unerwünschte Schadensphänomene bis ins Detail zu ergründen – etwa mittels Materialographie, akustischer Schadensdetektion oder zerstörungsfreien Prüfverfahren.
Mögliche Schadensursachen könnten sein:
- Fehlerhafte Konstruktion
- Fehlerhafte Verarbeitung
- Fehlerhafte Werkstoffauswahl
- Fehler im Werkstoff
- Fehler in der Verbindungstechnik
- Mechanische Beanspruchung
- Thermische Beanspruchung
- Mediale Beanspruchung
- Witterungseinflüsse
- Mikrobielle Beanspruchung
Schadensanalyse mittels Materialographie
Erfahrene Werkstoffingenieure helfen Ihnen bei der Klärung der Schadensursache an Ihren Maschinen, Anlagen und Komponenten. Mit der Hilfe von mechanisch-technologischen, physikalischen, werkstoffanalytischen und materialographischen Untersuchungsmethoden werden Schadensart und -entstehung identifiziert. Wir versetzen Sie in die Lage Schäden aufzuklären, welche beispielsweise durch ungeeignete Materialauswahl, Überbeanspruchung, Wärmebehandlungsfehler, Korrosion oder Reibung bzw. Verschleiß verursacht wurden.
Dazu steht uns z. B. folgende Prüftechnik zur Verfügung:
- Materialographische Präparationstechnik
- Stereomikroskope, Auflichtmikroskope und Durchlichtmikroskope
- digitale rechnergestützter Bilddokumentation und Bildverarbeitung
- Rasterelektronenmikroskop mit angeschlossener EDX-Analyse
- Härtemessgeräte (HBW, HV, HRC, UCI)
- Tastschnittgerät zur Aufnahme von Rauheitsprofilen
- Funkenemissionsspektrometer zur chemischen Analyse von metallischen Werkstoffen
- Prüftechnik für die Durchführung von Zug-, Druck-, und Biegeversuchen
Schadensanalyse mittels thermischer Analyse
Schadensbilder an Kunststoffprodukten können durch thermische Analysen wie die Bestimmung der Glasübergangstemperatur, Schmelztemperatur, Kristallinität, thermischen Stabilität oder des Schmelzverhaltens zusätzlich charakterisiert werden. Aussagen zur Schadensursache und zu den Schadensmechanismen aufgrund thermische Beanspruchung lassen sich ableiten.
Prüfmethoden
- DSC (Differential Scanning Calometry)
- TMA (Thermomechanische Analyse)
Schadensanalyse mittels Zerstörungsfreier Prüfung
In unseren Laboren, aber auch bei Ihnen vor Ort können wir Aussagen zur Qualität Ihres Prüfgegenstandes treffen. Unser Prüfpersonal ist qualifiziert nach den Normen ISO 9712 und EN 4179 und bietet Ihnen diese Verfahren der zerstörungsfreien Prüfung:
- Ultraschallprüfung (UT)
- Wirbelstromprüfung (ET)
- Magnetpulverprüfung (MT)
- Eindringprüfung (PT)
- Optische Verfahren (ARAMIS, PONTOS)
- Sichtprüfung
- Klopftest
- Thermografie (TT)
Ursachenklärung bei Produktversagen
Trotz sorgfältiger Erprobung sowie Konstruktion und Fertigung können auch bei Einhalten der vorgesehenen Betriebsweise Fehler und Schäden an Produkten auftreten. Dann gilt es, Schadensursachen und Fehlereinflüsse durch systematische Untersuchungen aufzuklären.
Hierfür bündeln wir die interdisziplinären Kräfte unserer Prüfbereiche und unterstützen Industrie, Gutachter und Gerichte bei der Detektion aller potentiellen Einflüsse auf die Schadensursache. Grundlage bildet die VDI-Richtlinie 3822 für systematische Schadensanalysen.
Leistungsangebot:
- Dokumentation des Schadensbildes
- Bestimmung der verwendeten Materialien, Gefüge und mechanische Kennwerte
- Bewertung des Zustandes (Bruchfläche, Oberfläche, Korrosion, Konstruktionsprinzip, Fertigungs- und Fügetechnik)
- Überprüfung der Auslegung und Durchführung von Vergleichsversuchen
- Erstellung detaillierter Prüfberichte mit Untersuchungsergebnissen
Begutachtung von Stahlkonstruktionen
Nach einem Brand z. B. in Produktions- und Gewerbegebäuden ist es für die Weiternutzung entscheidend, ob die tragenden Stahlkonstruktionen den erforderlichen Lasten weiterhin standhalten. Ausgestattet mit mobiler Prüftechnik unterstützen wir Brandgutachter oder Versicherungs-Gutachter vor Ort bei der Bewertung der Stahlträger.
![]() | Wir arbeiten an aktuellen, anwendungsorientierten Forschungsthemen für eine zukunftsweisende Weiterentwicklung. Erfahren Sie hier mehr über unser aktuelles Forschungsthema „Online Monitoring von Lagern“ |